Eine(r) von uns
Sie sei eine von acht, sagt Meryline Leskow. Denn acht Personen gehörten zum sogenannten harten Kern des Gemeinde Caritas-Kreises in Darmstadt-Eberstadt. Viele neue Projektideen hätten sie im Kopf und zahlreiche Projekte bereits gemeinsam umgesetzt. Auch Dank der Unterstützung weiterer Ehrenamtlicher, die sich für bestimmte Aktionen begeistern und mitarbeiten. Diese zu finden,
anzusprechen und zur Mitarbeit zu motivieren, dies gelingt Meryline Leskow durch ihre gewinnende herzliche Art sehr gut. In Mauritius ist sie geboren und lebt nun seit 30 Jahren in Deutschland.
Sie selbst habe im Heimatland als Kind auch Hilfe erfahren. Froh und dankbar sei sie immer, dies durch ihr Engagement zurückzugeben. Schauen was gebraucht wird, Netzwerke aufbauen und dann die Hilfe nachhaltig anbieten, das ist der 55-Jährigen wichtig. Beim jüngsten Projekt, einer "Kleiderkiste" für Kinder, habe das auch gut funktioniert. Die Pfarrgruppe St. Josef und St. Georg und der Caritas-Kreis haben die Idee gemeinsam umgesetzt und in der ehemaligen Bücherei im Pfarrheim St. Georg die Regale, in denen einst Bücher lagerten, nun mit Hosen, Pullovern und T-Shirts gefüllt. "Erst haben wir sechs bis acht Frauen gesucht, die Lust auf dieses Projekt hatten, dann haben wir Wäsche gesammelt. Seit November ist die Kleiderkammer nun geöffnet. Da in Eberstadt-Süd viele kinderreiche bedürftige Familien leben, kommt dieses Projekt ihnen zugute."
Meryline Leskow engagiert sich gerne. Im Pfarrgemeinderat ist sie seit vier Jahren aktiv. Seit Jahren unterstützt sie die Gemeindearbeit durch ihr ehrenamtliches Engagement im Minigottesdienst und Familienkreis, ab und zu als Katechetin bei der Erstkommunion- und Firmvorbereitung. Aber auch außerhalb der Pfarrei schaut sie, wo Hilfe gebraucht wird. Da kann es auch schon vorkommen, dass sie beim Bummeln durch Darmstadt jemanden anspricht, wenn sie das Gefühl hat, dass diese Person Hilfe braucht. Auf diese Art habe sie schon einige schwangere Frauen kennengelernt, die ihr Angebot: "Wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du mich anrufen" auch in Anspruch genommen haben. Mal sei es Kleidung gewesen, die benötigt wurde, mal ein aufbauendes Wort im Krankenhaus oder eine Kontaktvermittlung zur Caritas. Seit Anfang 2016 engagiert sich die Mutter dreier Kinder auch für Flüchtlingsfamilien. Hier sei sie mit einem Caritaskollegen auf die Menschen in den Erstunterkünften zugegangen und habe gefragt, was gebraucht werde. Wünsche in die Tat umzusetzen, das gelingt Meryline Leskow gut. So wurde zum Beispiel die Küche in der Pfarrei St. Josef einige Monate für das gemeinsame Kochen geöffnet, da die Flüchtlingsfamilien den Wunsch hatten, selbst kochen zu können. "Wir haben zusammen gekocht, gefeiert und gespielt und uns kennengelernt. Dabei haben wir Deutschkurse organisiert, um die Übergangszeiten bis zum regulären Kurs zu überbrücken. Ich habe so viele Menschen aufblühen sehen, das macht mich sehr glücklich." Achtsam sein, Augen und Herz aufhalten, um zu schauen wer Hilfe braucht, das sei ihre Lebensphilosophie.