"Familien nicht zwangsräumen"
Immer mehr Familien sind von Wohnungslosigkeit betroffen - das Problem hat längst die Mittelschicht erreicht und 30.000 bis 50.000 Berliner sind schätzungsweise von Wohnungslosigkeit betroffen. Vermutlich 20-25 Prozent aller, die Wohnungslosenhilfe in Anspruch nehmen müssen, sind Familien. Wenn Menschen ihre Wohnung verlieren oder drohen zu verlieren, sind sie im Ausnahmezustand. Die Caritas hat mehrere Anlaufstellen, um die Krise abzuwenden oder Folgen zu lindern und setzt sich sozialpolitisch für Betroffene ein.
Caritasdirektorin Ulrike Kostka sprach im Inforadio ausführlich zu der Problematik Wohnungsnot und zeigte auf, welche Dinge sich auf politischer Ebene ändern müssen.
"Familien werden zwangsgeräumt, sie finden keine Wohnung und sind sogar in Notübernachtungen untergebracht", sagte Kostka. "Das ist nicht nur ein Thema von einkommensschwachen Familien, sondern wir erleben auch immer mehr, dass es Familien schwerfällt, Wohnungen zu finden, die eigentlich einen ausreichenden Verdienst haben."
Um wirklich etwas zu ändern, sei dringend mehr bezahlbarer Wohnraum nötig. Zudem müsse Wohnungslosigkeit als Thema in allen Berliner Senatsverwaltungen verankert sein. Auf Bundesebene müssten die freie Wohlfahrtspflege und Wohnungsloseninitiativen wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe an künftigen Wohngipfeln beteiligt werden.
Außerdem ermutigte Ulrike Kostka alle Betroffenen: "Nicht den Kopf in den Sand stecken! Denn mit ganz viel Geduld und Spucke schaffen wir es manchmal gemeinsam, Wohnungen zu finden."
Hier das vollständige Interview des rbb-Inforadio zum Nachhören: https://bit.ly/2CVtz1P